Über mich

Künstlerstatement

In meiner fotografischen Arbeit strebe ich danach, die Intimität und das Ungezähmte des menschlichen Erlebens zu erforschen. Meine Fotografien fangen die rohe und ungeschminkte Schönheit der menschlichen Form ein. Durch die Verwendung des Wetplate-Verfahrens schaffe ich Bilder, die gleichzeitig zeitlos und sofort fesselnd wirken, wobei jedes Bild ein Gefühl von Vergänglichkeit und zugleich Dauerhaftigkeit vermittelt.

Trotz dieser historischen Technik aus dem Jahre 1851 ist mein Ansatz ganz und gar nicht historischer Natur. Im Gegenteil – ich nutze eine moderne Bildsprache, deren Ästhetik ich mit der historischen Technik kombiniere, um etwas Neues zu schaffen, das sowohl visuell als auch konzeptionell eine innovative Wirkung entfaltet.

Die Fotografien zeigen die menschliche Vielfalt und laden den Betrachter ein, über die vielschichtigen Aspekte der menschlichen Existenz nachzudenken. Durch die haptische Qualität der Fotografien und die symbolische Nutzung von (Natur-)Materialien wird die narrative Tiefe und Authentizität jedes Bildes verstärkt.

In einer Zeit, in der digitale Perfektion und Massenproduktion dominieren, bieten meine Arbeiten eine Rückkehr zur Handwerkskunst und zum Unmittelbaren. Die Unvollkommenheiten und Unregelmäßigkeiten, die durch das analoge Verfahren entstehen, sind für mich keine Fehler, sondern vielmehr ein integraler Bestandteil der erzählerischen Tiefe und Authentizität jedes Bildes.

Die dargestellten Menschen, unabhängig von ihrem Alter, Herkunft oder Geschlecht, sind keine passiven Subjekte, sondern aktive Teilnehmer in einem visuell-poetischen Dialog über Stärke, Verletzlichkeit und das Wesen des Seins. Durch ihre Körper und Gesten erzählen sie Geschichten von Selbstermächtigung und Körperakzeptanz.

Meine zukünftige künstlerische Entwicklung zielt darauf ab, diese Themen weiter zu vertiefen und neue Perspektiven zu erforschen, um die Vielseitigkeit und Resonanz meiner visuellen Erzählungen zu erweitern. Ich sehe meine Kunst als einen lebendigen Prozess, in dem ich danach strebe, das elementar Menschliche in einer sich ständig und immer schneller wandelnden Welt zu erkunden und darzustellen.

Ich sehe mich aber auch als Bewahrer eines Kulturguts. Das Wetplate-Verfahren – auch Kollodium-Nassplatten-Verfahren genannt – wird weltweit nur noch von etwa 100 bis 200 Personen in der Quantität und Qualität angewandt, wie es bei mir zum Einsatz kommt.

Ausbildung

  • Ab dem 15. Lebensjahr intensive, autodidaktische Beschäftigung mit der Fotografie, Bildgestaltung und dem Fotolabor.
  • Ab dem 23. Lebensjahr experimentelle Fotografie, Fotogramme, Chemische Malerei.
  • Mit 28 Aufnahme des Studiums Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Foto-/Film-Design an der Fachhochschule Dortmund. Spezialisierung auf Mode- und Peoplefotografie.
  • 2019 Workshop zum Wetplate-Verfahren, seitdem fast ausschließlich damit fotografisch aktiv.